Das Neumarktkirchenkonzert 2014: "Sommerpsalm"

Musik mit und ohne Klavierbegleitung präsentiert von CANTIAMO

 
 

Die vielen positiven Reaktionen auf die Konzerte des Chores CANTIAMO in der Merseburger Neumarktkirche haben uns dazu ermuntert, das Programm des nunmehr 15. Sommerkonzertes 2014 aufzunehmen. So soll diese CD eine bleibende Erinnerung an die vielen bisherigen Konzerte sein, die ein wichtiger Teil der Gemeindearbeit des Evangelischen Kirchspiels Merseburg sind.
CANTIAMO möchte sich damit bei den Gemeinden, dem Merseburger Altstadtverein e.V. und natürlich allen Chormusik-Begeisterten für die Treue und die Unterstützung bedanken und ihnen eine Freude bereiten.

CANTIAMO – Junge Kantorei Merseburg
Stefan Mücksch

 
Sommarpsalm – der Originaltitel des schwedischen Volksliedes umfasst in einem Wort das Programm dieser CD: Cantiamo, die Junge Kantorei Merseburg, will Sie in die zauberhafte Klangwelt der Musik entführen, mit vertonten Psalmen und anderen geistlichen wie auch nicht-geistlichen Stücken, die alle gemeinsam die Schönheit und die Wunder der Natur, der Sommerzeit oder der Liebe preisen.

Das mit Ein Reiselied überschriebene Gedicht von Hermann Hesse "Sonne leuchte mir ins Herz hinein, Wind verweh mir Sorgen und Beschwerden" gibt die Gedanken eines Wanderers auf seiner Reise wieder, fröhlich und zugleich zuversichtlich. Der folgende Vers aus dem 121. Psalm Siehe der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht – überschrieben mit "Ein Wallfahrtslied" – wurde von Pilgern auf ihrem Weg nach Jerusalem gesungen und drückt ihre Zuversicht aus, trotz des beschwerlichen Weges stets behütet zu sein.

Gustav Waldemar Ahlén hat mit seinem Sommarpsalm das heute wohl bekannteste schwedische Volkslied geschaffen. Die kurze Sommerzeit spielt in den skandinavischen Ländern eine große Rolle: die Natur lebt auf und mit ihr der Mensch. Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth stammt aus Psalm 84 und ist überschrieben "Die Freude am Hause Gottes". Wenn wir uns bewusst machen, dass uns in der Natur die Schöpfung Gottes offenbar werden soll, findet man in beiden Stücken Natur und geistliches Wort im Einklang.

Auch die Liebe lebt auf, wenn die Natur erwacht – gehört sie doch gleichfalls zur Schöpfung. Das Finnische Volkslied berichtet von einer unglücklichen Liebe und ist ein schönes Beispiel für den melancholischen Charakter vieler Liebeslieder. Der sich anschließende Cantique ist ein Werk für gemischten Chor und Klavier von Gabriel Fauré, der dieses Stück im Alter von 19 Jahren schrieb. Die Melodie ist schlicht und dennoch anrührend – basierend auf einem Text von Jean Racine, einem französischen Dichter und Schriftsteller des 17. Jahrhunderts, den der Komponist sehr verehrte.

Die Dolly-Suite, ein Klavierstück zu vier Händen, komponierte Gabriel Fauré für die Tochter seiner langjährigen Geliebten. Die einleitende Berceuse ist ein Wiegenlied in dreiteiliger Liedform mit einer schlichten Melodie über einer sich wiederholenden Bassfigur. Mi-a-ou soll ein 'Katzenstück' darstellen, in dem in der Tat unschwer Imitationen katzenhafter Bewegungen und Laute zu hören sind. Mit Jardin de Dolly lässt Fauré ein poetisches Stimmungsbild folgen, das mit verträumter Melodik und überraschenden harmonischen Wendungen aufwartet.

Eine Pavane ist ein langsamer Schreittanz, entstanden in Spanien und weit verbreitet im 16. und 17. Jahrhundert. Der von Fauré unterlegte Text bezieht sich auf die griechische Mythologie: Er beschreibt einen Dialog zwischen den Schäferinnen Myrtil und Lidé und ihren Liebhabern Lindor und Tircis. Mit einem Adieu nehmen sie Abschied von der Liebe.

Auch in Volksliedern werden die Themen Liebe und Natur immer wieder aufgegriffen: Im Liebeslied Malaika (zu deutsch 'Mein Engel') bedauert der junge Erzähler, seine Angebetete nicht heiraten zu können, weil er zu arm ist. Spielerisch-tänzerisch und zugleich etwas schwermütig präsentiert sich das jiddische Volkslied Tum Balalaika. Mehrmals werden Frauen- und Männerstimmen als eigenständige Klanggruppen gegenübergestellt. Hine e Hine ist ein stimmungsvolles Schlaflied der Ureinwohner Neuseelands und leitet in den letzen Teil des Programms über.

Bevor aber die beiden letzten Kompositionen mit ihrer wunderbaren Sprache Abendstimmung verbreiten wollen, erklingt – wie ein inniges Gebet – Mozarts Laudate Dominum. Der Lobpreis Gottes soll der Dankbarkeit für all das Ausdruck verleihen, was uns durch die Natur, durch die Schöpfung Gottes, gegeben ist.

Neben der Dolly-Suite sind auch Kompositionen für Chor und Klavier zu hören.
Wir danken der Pianistin Sibylle Höhnk für ihre einfühlsame Begleitung.
Für den Solopart im "Laudate Dominum" danken wir Annett Wrusch.
 
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Diese CD ist bei allen Konzerten sowie über
das Büro des Evangelischen Kirchspiels Merseburg erhältlich:
Dompropstei 2, Tel.: 03461/211640
 
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